rolf_robischon schreibt:
"Wer will sie eigentlich?
In Baden-W�rttemberg und Bayern m�ssen nach der vierten Klasse der Grundschule alle Kinder (au�er denen die vorher in verschiedene Sonderschule ausgesondert wurden, zu ihrem Besten) aufgeteilt werden auf drei Schularten. Das Gymnasium ist vorbehalten f�r die, denen am meisten zugetraut wird f�r die Zukunft. Dann gibt es noch eine Stufe darunter, die Realschule. Wer f�r keine dieser beiden Schularten taugt im Alter von zehn Jahren, geht halt auf die Hauptschule und erf�hrt �ber sich nicht besonders viel Gutes.
Lehrkr�fte, die diese Bedingungen kennen und sie wom�glich f�r normal und richtig halten, m�ssen vom Beginn der Grundschule an die Kinder sortieren wie Aschenputtel.
Ganz am Anfang noch ohne Schulnoten, dann schon f�r Eltern deutlicher erkennbar auch mit Schulnoten. Erst nur in den "F�chern" Deutsch und Mathematik, dann auch in Religion, Kunst, Sport, Sachunterricht, Musik. Die Schulnoten sind die Expertise f�r das Kind, die Auskunft �ber seine weitere Verwendbarkeit, seinen Wert f�r die Gesellschaft in diesem Land.
Lehrkr�fte m�ssen sich durch diese Selektiererei gezwungen f�hlen, Kinder das Gleiche gleichzeitig lernen und arbeiten zu lassen, im Gleichschritt. Wie sollte man sonst vergleichen k�nnen? Gelernt wird, was die Pl�ne vorsehen, nicht was die Kinder wissen wollen.
Die Schule kann sich nicht darum k�mmern, was die Kinder wissen wollen, sondern muss sich darum k�mmern, was ihnen gleichzeitig beigebracht (beigebogen) werden soll.
Auf den Schrecken der Pisa-Ergebnisse hin sollen "Bildungsstandards" festgelegt werden.
Lernstationen, die Kinder auf ihrem Bildungsweg zu bestimmten Zeiten erreicht haben m�ssen.
Was mag mit denen geschehen, die mehr Zeit brauchen, die solche Stationen nicht erreichen oder die Umwege einschlagen?
Was soll mit denen geschehen, die sich den Verfahren entziehen?
Wird der Kostenfaktor "Sitzenbleiber" sich weiter steigern?
Bisher bleiben j�hrlich 200.000 Kinder und Jugendliche sitzen.
In Bayern erreichen so wenige das Abitur, dass damit die bayerischen Universit�ten und Hochschulen sehr d�nn besetzt w�ren, vielleicht zum Teil geschlossen werden k�nnten.
Wer besteht eigentlich auf diesem dreigliedrigen Schulsystem in dem zahllose Kinder und Jugendliche gedem�tigt werden. Schuldepression f�llt ganze Kinder- und Jugendpsychiatrische Einrichtungen. Die �ffentlichkeit erf�hrt fast nichts davon. Auch nicht von den Selbstmorden und Kindern und Jugendlichen, denen Dem�tigungen und Entwertung voran gegangen sind.
Eltern fordern dieses Schulwesen? Weil sie f�r ihr Kind das Beste wollen?
Es ist nicht das Beste.
Das hat schlie�lich diese Pisauntersuchung gezeigt.
Besser ist Schule, die nicht aussondert, die keine Schulnoten vergibt, die nicht sitzen bleiben l�sst. Die nicht antreibt und unter Druck setzt, die nicht dem�tigt.
Politiker fordern es? Weil es ihnen auch nicht geschadet hat? Weil sie damit erreicht haben was sie wurden? (Unter den Absolventen von Summerhill (so hei�t es) gibt es keine Langzeitarbeitslosen, keine Kriminellen und keine Politiker. )
Lehrkr�fte k�nnten die Dreigliedrigkeit fordern, weil sie daf�r ausgebildet sind und weil sie in Stufen besoldet werden.
Hierzulande wird f�r die Sekundarstufe II am meisten Geld ausgegeben, f�r die Grundschule am wenigsten.
In den L�ndern, die in der Pisa-Studie am erfolgreichsten erscheinen, ist es genau umgekehrt.
Leute, die diesen Text lesen, schauen erst mal, von wem er ist. Von einem Grundschullehrer?
Welcher Partei mag er nahe stehen? Von einem Cartoonisten? Aha, sowieso immer aufm�pfig. Das kennt man ja. Von einem von der Aktion Humane Schule? Das sind ja nur wenige in Deutschland und was k�nnen die schon erreichen.
Sie sollten wissen, dass das hier von einem ist, der besonders hartn�ckig ist und in den n�chsten Jahren nicht aufh�ren wird, auf der grunds�tzlichen Ver�nderung des Umgangs mit Kindern und ihrem Lernen zu bestehen.
Lernen ist wie Netze spinnen http://www.rolf-robischon.de
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