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Am Beginn des 21. Jahrhunderts stehen wir vor einer unüberschaubaren Fülle von
Forschungsresultaten aus dem Bereich des Lebendigen, der sogenannten „Life Sciences“.
Dieses Wissen wurde innerhalb eines Jahrhunderts auf der Grundlage eines mechanistischen
Weltbildes mit der analytischen Strategie gewonnen, alles Lebendige in seine kleinsten
Bestandteile zu zerlegen, um die Einzelphänomene getrennt voneinander untersuchen zu
können.
Erst seit wenigen Jahren werden die Grenzen dieser
Betrachtungsweise deutlich. Zwar werden immer genauere Kenntnisse darüber gewonnen,
was die Stabilität lebender Systeme bedroht und uns krank macht, aber wir haben bisher
wenig über das hinzugelernt, was lebende Systeme zusammenhält und Gesundheit
gewährleistet. Solche Erkenntnisse können nur mit einem neuen und a priori
interdisziplinär ausgerichteten Forschungsansatz gewonnen werden.
Die medizinische Grundlagenforschung hat sich bisher in erster
Linie mit dem organisch-stofflichen Aufbau, der inneren Organisation und den
gestörten Funktionen einzelner Organe und Organsysteme des menschlichen Körpers
beschäftigt. Im Zentrum einer zukünftigen, ganzheitlich und präventiv orientierten
Medizin kann aber nur das Zusammenwirken von Körper, Seele und Geist des Menschen
stehen. Hierbei geht es nicht nur darum, diese Wechselbeziehung lediglich zu
berücksichtigen, sondern sie gezielt zur Prävention und Heilung von Erkrankungen zu
nutzen. Innerhalb unserer gegenwärtigen Wissenschaftslandschaft, die ihre
Förderungspolitik fast ausschließlich auf spezifische, oft nur noch molekulare
Aspekte von Krankheit ausrichtet, hat ein solch integrativer und interaktiver
Forschungsansatz keine ausreichende Entwicklungsperspektive. Daher besteht die
Notwendigkeit, neue Strukturen und Rahmenbedingungen für eine effektive
Forschungsförderung in diesem Bereich zu schaffen.
Das Forschungsnetzwerk WIN-future ist ein Instrument zur
Verwirklichung dieser Zielsetzung.
Eine breite Unterstützung und Förderung dieser Initiative wird die
Realisierung von Forschungsprojekten ermöglichen, die der biologisch-medizinischen
Forschung zukunftsweisende Impulse vermitteln und dazu beitragen, aus der
gegenwärtigen krankheitsorientierten Medizin eine auf körperliche, seelische und
geistige Gesundheit ausgerichtete zukunktige Heilkunde zu machen.
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