Auswirkungen von schweren St�rungen in der Bindungsf�higkeit auf das sp�tere Verhalten werden an misshandelten und vernachl�ssigten Kinder dargestellt. Diese Kinder und Jugendlichen zeigen charakteristische Beziehungsmuster, die st�ndig wiederbelebt und inszeniert werden. Ihre traumatischen Erfahrungen sind in K�rper, Seele und Geist eingegraben und k�nnen spielerisch bzw. symbolisch nicht erfasst werden.
Prim�re Reaktionen, die mit St�rungen in Wahrnehmung und Bewusstsein, Beziehungsabwehr und Vermeidung, Erstarrung, unruhigem aggressiven und destruktiven Verhalten einhergehen, f�hren oft zu zwanghaften Wiederholungsinszenierungen im Umgang mit anderen.
Diese Verhaltensmuster und deren Auswirkungen auf die Kognition, die Sprache und die Gedächtnisfunktionen werden vorgestellt.
Anhand von Mitteilungen, u.a. auch von Bildern solcher Kinder und Jugendlichen wird der Verlust von Kontingenzerfahrungen, der mit sensorischen Integrationsst�rungen einhergeht, deutlich. Mit Hilfe bildgebender Verfahren k�nnen charakteristische strukturelle Ver�nderungen im Gehirn festgestellt werden.

Bei der Behandlung dieser Kinder und Jugendlichen sind folgende Schritte zu beachten:

• Die realen Wiederinszenierungen, die sich in und am Rande sowie au�erhalb der therapeutischen Interaktion regelm��ig einstellen, m�ssen �berwunden werden.
• Es sind Bedingungen zu schaffen, die spielerisches Ausdrucksverm�gen und Phantasiet�tigkeit erm�glichen und kognitive Sperren aufl�sen
• Erst dann kann die Arbeit an den traumatischen Erinnerungen und den damit eihergehenden Inszenierungen stattfinden.

Dr. med. Annette Streeck-Fischer leitet seit 1983 die Abteilung Klinische Psychotherapie von Kindern und Jugendlichen am Krankenhaus f�r Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin in Tiefenbrunn bei G�ttingen.
Sie ist Psychoanalytikerin, Lehr- und Kontrollanalytikerin der DPG, DGPT, Kinderpsychiaterin und Mitherausgeberin der Zeitschrift �Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie�.
Seit 1980 erf�llt sie einen Lehrauftrag an der Universit�t G�ttingen.

Ver�ffentlichungen:

Insgesamt etwa 100 Ver�ffentlichungen davon z. B.

• Geil auf Gewalt - Adoleszenz und Rechtsextremismus. Psyche 1992: 745-768
• Entwicklungslinien in der Adoleszenz - Narzi�mus und �bergangsph�nomene. Psyche 1994
• "Wir sind die Kraft, die Deutschland sauber macht" - �ber die Entstehung von Fremdenha� und Gewalt als Gruppenproze�. In: Ztschr. Gruppentherapie und Gruppendynamik. 505-528, 1994.
• Gewaltbereite Jugendliche. Prax. Kinderpsychol. 209-216, 1995
• Ha�t Du was, dann bist Du was. �ber Fremdenha� und seine selbstreparative Funktion. In H. Egner: Das Eigene und das Fremde. Walter Verlag Solothurn
• �ber die Mutantenmentalit�t oder die verschiedenen Leben des ausl�nderfeindlichen jugendlichen Skinheads Bernd. Psychosozial 19: 67-76, 1996
• Verschiedene Formen des Spiels in der analytischen Psychotherapie. Forum Pschoanal. 13:19-37, 1997
• Dora, weibliche Adoleszenz und die anst�ssige Beziehung. Forum Psychoanal. 13: 294-311, 1997
• Die Psychoanalyse hat es vers�umt, sich als eine kritische und lebendige Wissenschaft hervorzutun. 186-215. In: W. Mertens (Hrsg.): Der Beruf des Psychoanalytikers. Verlag Klett-Cotta 1997
• Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen. In Senf W , Broda M.: Praxis der Psychotherapie Thieme 1999
• Streeck-Fischer (Hrsg): Adoleszenz und Trauma. Verlag Vandenhoeck & Ru- precht G�ttingen 1998
• Streeck-Fischer, A., Sachsse, U. �zkan, E.(Hrsg.): K�rper, Seele, Trauma. Vandenhoeck & Ruprecht 2000