Im Gehirn gibt es keine Gedanken
Matthias Wenke räumt fundiert und systematisch auf mit dem längst überholten "Computermythos" des Gehirns, einer trivialen "Genideologie", den Irrtümern der "evolutionären Erkenntnistheorie", dem Vorurteil "naturwissenschaftlicher Objektivität" sowie der dazu gehörigen dualistischen bzw. materialistischen Metaphysik.
Er verbindet zeitlose und aktuelle Erkenntnisse aus Hirnforschung, Biologie, Psychoanalyse, Philosophie, Yoga und Buddhismus zu einem modernen integrierten Bild von Mensch, Natur und Bewusstsein.
Das Buch ist ein Grundlagentext über die Beziehung von Körper und Geist.
Wenke stellt den Universalanspruch der klassischen Naturwissenschaft zur Erklärung
der Welt in Frage. Eine mechanistische Biologie z.B. taugt nicht zum Verständnis
von Bewusstsein, weil sie selbst dessen Erzeugnis ist. Wenke zeigt, dass auch Naturwissenschaften Produkte menschlicher Kultur sind und nicht auf einem absoluten Standpunkt außerhalb stehen.
Das Fundament für alle Wissenschaften ist immer die unmittelbar erfahrene Welt.
Stellt man aber die Konzepte der Naturwissenschaften als die "eigentliche" Wirklichkeit dar, so vertauscht man Anfang
und Ende und verdinglicht eine konstruierte Welt. Dies zu enthüllen ist Ziel der Phänomenologie Husserls und Merleau-Pontys, in die der Autor lebendig einführt. Dabei wird klar: Das Bewusstsein ist immer der Raum aller Erfahrungen,
auch wissenschaftlicher.
Wenke zeigt wichtige Konsequenzen phänomenologischen Denkens für Psychologie und Psychoanalyse, z.B. den Verzicht auf das Konzept eines biologischen Unbewussten, wie er in der Individualpsychologie Alfred Adlers realisiert wurde.
Ein umfassendes Kapitel widmet Wenke den Gemeinsamkeiten von Phänomenologie,Yoga und Buddhismus in ihrem Verständnis von Welt und Bewusstsein. Schließlich skizziert er einen gemeinsamen Rahmen für Anthropologie und Psychotherapie.
Verlag Königshausen & Neumann
Matthias Wenke M.A. Jahrgang 1965, studierte Chemie,
Philosophie, Erziehungswissenschaft, Psychologie und Soziologie
in Münster, Marburg, Köln und Hagen.
Er ist außerdem Tontechniker, Heilpraktiker (Psychotherapie),
Yogalehrer und seit 2007 in Weiterbildung zum Individualpsychologischen
Berater und Supervisor (DGIP) am Alfred-Adler-Institut.
Zudem ist er Autor und hält Vorträge zu Phänomenologie, Yoga und "ADHS".
Er arbeitet beim Rundfunk (u.a. in der Fortbildung), unterrichtet Yoga und betreibt eine Beratungspraxis in Bonn.
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