rolf_robischon schreibt: "Lernwege
Bei einer meiner Auseinandersetzungen mit vorgesetzten Beh�rden verteidigte sich ein Schulamtsdirektor, er k�nne doch nicht jeden Pfad, den ein Pionier durch den Urwald bahne, zur �ffentlichen Stra�e erkl�ren.
Mein Rechtsanwalt lachte �ber den Vergleich Schule - Urwald.
Ich h�rte heraus, dass er mich neue Wege gehen sah. Andere h�rten heraus, ich sei ein Querulant.
Eigene Wege gehen.
Das Wort "Lernen" soll aus dem Indogermanischen stammen und bedeuten: Seiner Spur folgen.
Lehrerinnen und Lehrer, die Unterricht planen, m�chten, dass Kinder einer ausgetretenen Spur folgen, einem sicheren Weg, einem Ziel entgegen, das die Lehrkr�fte nat�rlich schon kennen. Sie m�chten Lernergebnisse vorher sagen k�nnen. Und m�ssen feststellen, dass die Lernenden "driften" (wie Edmund K�sel das bezeichnet). Sie bleiben nicht in der Spur, brechen nach den Seiten aus, wechseln die Richtung, verharren, erreichen das "Ziel" nicht wie geplant.
Lehrkr�fte erfinden Tricks. Sie verk�rzen Tagestouren. Sie manipulieren mit Drohungen und Lockmitteln. Sie versuchen ausbrechende oder Richtung wechselnde Lernende in Therapien abzuschieben.
Psychiatrische Einrichtungen f�r Kinder und Jugendliche in Deutschland sind �bervoll, j�hrlich bleiben �ber 250 000 Kinder und Jugendliche sitzen und m�ssen in andere Klassen, ein viel zu hoher Prozentsatz muss die Bildungseinrichtungen ohne irgend einen "Abschluss" verlassen.
Und wenn man Kinder und Jugendliche ihre eigenen Lernwege gehen lie�e?
Es gibt so viele Richtungen, M�glichkeiten, Lernorte, Lerngelegenheiten.
Ich h�re wieder: Aber man muss doch... aber man kann doch nicht...
Stimmt doch gar nicht.
Quand les maitres cesseront d�nseigner,
les �l�ves pourront enfin apprendre.
Wenn die Meister aufh�ren zu lehren,
werden die Sch�ler endlich lernen k�nnen.
Montesquieu (1689 - 1755)
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