Andere Autoren: Und wer macht sauber? Mutti des nachts?
Geschrieben am 13.07.2002 von S. Ihlenfeldt
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Anonymous schreibt: "
Betreff: Fw: HBF-Lesetip!
From: Heidelberger Buero fuer Familienfragen und Soziale Sicherheit
To: Kostas Petropulos
Sehr geehrte Damen und Herren,
heute moechten wir Sie auf einen herausragenden Beitrag von Susanne Mayer in der aktuellen ZEIT hinweisen. Anschaulich beschreibt sie die Misere von Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern und die Ursachen hierfuer. Es ist der Bericht aus einem Land, das nicht mehr weiss, wie es sich selbst um seine Zukunft und damit seinen Frieden, aber auch um seine Lebendigkeit und Lebensfreude bringt.
Mit freundlichen Gruessen
Kostas Petropulos
DIE ZEIT 29-2002, 11.07.2002
A G E N D A D E U T S C H L A N D ( 1 9 )
Und wer macht sauber? Mutti des nachts?
In Deutschland leben rund sechs Millionen Kinder weniger als vor 30 Jahren. Trotz aller Familienpolitik sieht die Lage so aus: Niedrige Geburtenraten, hohe Armutsquoten in den Familien und viele unerfuellte Wuensche nach Kindern. Warum nur?
Von Susanne Mayer
(....) liest man, im Sommer des Jahres 2002, von Kindergaerten, die Kinder zu Tode langweilen, von Schulen, in denen Kinder weniger lernen als in fast allen anderen Schulen Europas. Man blickt auf Armutsstatistiken und sieht, wie bei der Rubrik "Kinder und Jugendliche" die Kurve steil nach oben schie�t, aehnlich wie die Statistiken ueber Unfallopfer in der Stadt.
(....)
Die noetige gro�e Debatte muss Denkblockaden ueberwinden, die in der Vergangenheit jeden Fortschritt verhindert haben. Sie betreffen vor allem die Bewertung der Frauenarbeit und die Stellung des Kindes.
Arbeit, die man konventionellerweise Frauen zuschreibt, wird nicht wertgeschaetzt, eben weil Frauen sie leisten: Fuersorge fuer andere, Kindererziehung und Altenpflege, Haushalt und die Verknuepfung von Nachbarschaft. Die maennlichen Eliten dieses Landes zeigen sich resistent gegenueber der Erkenntnis, dass alle Rechnungen falsch sind, solange diese Fuersorge nicht in die Bilanzen der Volkswirtschaft miteingeflossen ist.
(...)
Selbst heute, wo offenkundig ist, dass alle Rechnungen nicht mehr aufgehen, weigern wir uns, die maennliche Berufsbiografie als Ma�stab aller Leistung und Sicherung aufzugeben. Noch immer wird hilflos retuschiert, bei der Rente, der Krankenkasse. Aber es wird sich nicht vermeiden lassen, allen eine Grundsicherung zu bieten, die Fuersorgearbeit leisten. (...)
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